Reflektion

Wir erinnern an Auschwitz nicht nur, um Fakten kennenzulernen, sondern auch, um etwas für die Zukunft zu lernen. Aber was?
 
Die Erinnerung an Auschwitz spricht zu unserem Verstand und zu unserem Herzen, stellt viele Fragen und appelliert an unsere Verantwortung. Die Stimme der Erde von Auschwitz wartet auf unsere Antwort.

Hl. Papst Johannes Paul II.

Karol Wojtyla wurde 1920 geboren und wuchs in Wadowice auf, nicht weit entfernt von Oswiecim (Auschwitz). Während des Krieges hatte er Freunde und Kollegen, Katholiken und Juden, die im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurden. Heimlich trat er in das Krakauer Priesterseminar ein, um Priester zu werden. Nach dem Krieg wurde er der Bischof der Diözese Krakau, zu der damals Oświęcim / Auschwitz gehörte (heute Diözese Bielsko-Zywiec). Was hatte er zu sagen, als er 1979 die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau als Papst besuchte?

Predigt von Johannes Paul II. 1979 in Auschwitz-Birkenau >>

In einem längerem Artikel stellen wir die Beziehung von Johannes Paul II zu Auschwitz in einem weiteren Kontext dar: seine Biografie, Polen in kommunistischen Zeiten, die Verehrung des hl. Pater Maximilian Kolbe, der christlich-jüdische Dialog, die Rolle von Edith Stein – Schwester Theresa Benedikta vom Kreuz, die Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes.

Johannes Paul II. und Auschwitz >>

 

Papst Benedikt XVI.

Josef Ratzinger wurde 1929 in Deutschland geboren. In seiner Jugend war er sogar ein Mitglied der “Hitlerjugend”. Nach dem Krieg engagierte er sich als Priester und als Bischof der Erzdiözese München für deutsch-polnische Versöhnung. Er wurde einer der engsten Mitarbeiter von Papst Johannes Paul II. Was hatte er als dessen Nachfolger auf seiner Pilgerreise in Auschwitz zu sagen?

Ansprache von Benedikt XVI. 2006 in Auschwitz-Birkenau >>

 

Papst Franziskus

Jorge Mario Bergoglio wurde 1936 in Argentinien geboren. Er hat den Zweiten Weltkrieg nicht direkt erlebt. Die Tatsache, dass er aus Anlass des Weltjugendtages in Krakau die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau besichtigen und dort beten will, zeigt, wie wichtig dieser Ort für die Kirche auf der ganzen Welt ist. Bei verschiedenen Anlässen hat er dazu etwas gesagt.

2013-09-11 Brief an einen Nichtglaubenden >>

2013-10-16 Botschaft zum 70. Jahrestag der Deportation der römischen Juden am 16. Oktober 1943 >>

2013-10-24 Ansprache an eine Delegation des Simon Wiesenthal Center >>

2013-11-10 Angelus – Botschaft zum 75. Jahrestag der sogenannten “Kristallnacht” >>

2014-05-25 Ansprache bei der Willkommenszeremonie >>

2014-05-26 Ansprache in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem >>

2015-01-27 @Pontifex_de >>

2015-06-21 Ansprache an junge Menschen in Turin >>

2016-01-17 Ansprache in der Römischen Synagoge >>

2016-06-26 Papst Franziskus sagte, dass er bei seinem kommenden Besuch im früheren Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau keine Rede halten will. „Ich würde gerne allein hineingehen und beten. Und möge mir der Herr dann die Gnade der Tränen geben.“

 

EHEMALIGE HÄFTLINGE

Aus Anlass des 60. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz im Jahr 2005 hatten polnische und deutsche Jugendliche einen gemeinsamen Brief an ehemalige Häftlinge geschrieben mit Dank für erlebte Begegnungen, eigenen Reflektionen und der Frage, was für eine Botschaft sie für Jugendliche haben [mehr >>]. Hier sind die Antworten:

Czeslaw Arkuszynski - Stefania Bajer - Marta Baruk - Albert Bebel - Halina Birenbaum - Zbigniew Damasiewicz - Józef Kołodziej - Józef Krzepina - Marian Majerowicz - Max Mannheimer - Maria Mielińska - Danuta Pancerz - Urszula Schulz - Leokadia Słopiecka - Maria Sołtys - Norbert Widok - Irena Zbyszyńska - Polnischer Verband ehemaliger politischer Häftlinge hitlerischer Gefängnisse und Konzentrationslager in Lublin

 

KARDINAL KURT KOCH

Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, zu dem die Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum gehört, wird Papst Franziskus am 29. Juli 2016 bei seinem Besuch in Auschwitz-Birkenau begleiten.
  
2016-07 In diesem Zusammenhang beantwortete Kardinal Koch einige Fragen zum Thema Auschwitz, die ihm Pfarrer Dr. Manfred Deselaers vom Zentrum für Dialog und Gebet in Oświęcim (Auschwitz) stellte. >>